Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache.

Auch in diesem Jahr gab es Highlights für unsere Klienten. Sport und Spaß. Einzüge wie Auszüge. Kultur und Ausflüge. Begrüßungs- und Abschiedsfeste.
Und gut gegessen wurde auch  😉

Reza spendet Stammzellen
Wie ein junger Mann aus dem MoreSocial-Haus zum Lebensretter wurde

Im Zug eines Schulprojekts wurde Reza K. gefragt, ob er bereit sei, sich für die Deutsche Knochenmarkspendedatei (kurz DKMS) typisieren zu lassen. Erst wusste er nicht genau, was das bedeutet. Aber dass es um eine gute Sache geht, das hatte er verstanden. Die Typisierung ging schnell und schmerzlos: Wattestäbchen in den Mund, das war’s. 

Fragt man ihn heute nach seiner Stammzellenspende, bekommt man als Antwort auch nur ein bescheidenes: „Das war gut“. Zwar spielen hierbei sprachliche Barrieren auch eine Rolle, doch ist Reza ein zurückhaltender und gelassener Mensch, der in seiner Wortwahl stets vorsichtig ist.

Als feststand, dass Reza ein geeigneter Spender für eine kranke Person sei, fuhren er und sein Betreuer Leonard Ruf zur Voruntersuchung. Zurück von der mehrstündigen Fahrt wurde die weitere Vorgehensweise genau besprochen und mit einer zweimal täglichen Medikation (G-CSF) begonnen. Die Medikamente waren notwendig, um Rezas Körper auf die bevorstehende Spende vorzubereiten. 

Am Tag der Stammzellenspende behielt Reza während der dreistündigen Apherese (der Vorgang, bei dem die Stammzellen aus seinem Blut gewonnen wurden) stets seine gelassene und darüberhinaus motivierte Haltung bei. Die Überzeugung, einem in Not befindenden Menschen zu helfen, gab ihm dabei Kraft. Für Reza spielten bei dieser humanen und uneigennützigen Hilfestellung weder Herkunft, Geschlecht oder Religion des Spendenempfängers eine Rolle.

Zur Wahrung der Anonymität des Spendenempfängers können wir nur angeben, dass es sich um ein 6-12-jähriges Mädchen aus dem Ausland handelt.

Die Hilfsbereitschaft von Reza K., der im August 2016 von Afghanistan nach Deutschland flüchtete und seit Anfang 2018 im Rahmen der Jugendhilfe von MoreSocial betreut wird, finden wir äußerst lobenswert und vorbildlich.

Zur Info:
Wer die Diagnose Blutkrebs erhält, ist angewiesen auf eine sogenannte Stammzellenspende. Für eine Spende müssen eine Reihe genetischer Merkmale der Erkrankten und der potentiellen Spender übereinstimmen. Die regionale Abstammung kann dabei ein sehr bedeutendes Merkmal sein. 

Laut DKMS ist es daher enorm wichtig, dass  sich Personen aus ganz unterschiedlichen Regionen als potentielle Spenderinnen und Spender registrieren lassen.

Anhand der Bilder könnt Ihr erkennen, dass unser Besuch in der Mannheimer Synagoge schon eine Weile her ist, genau genommen: Ein gutes halbes Jahr. Wartungsarbeiten auf unserer Homepage dauerten ungewollt sehr lange, dennoch möchten wir Euch einen kurzen Erfahrungsbericht nicht vorenthalten, da wir der Meinung sind, dass Begegnungen und Gespräche von Menschen verschiedener Konfessionen und Kulturen für ein friedliches und gutes Miteinander in der Gesellschaft ungemein wichtig sind. 

Herr Majid Khoshlessan, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Mannheims, empfang uns (eine Gruppe von drei Bewohnern aus Afghanistan und drei BetreuerInnen) an einem schwül-heißen Sommernachmittag in der Mannheimer Synagoge. Er führte uns durch das jüdische Gebetshaus und schilderte uns dabei die Entstehungsgeschichte und die besonderen Merkmale der Synagoge. Im Gebetsraum angekommen, nahmen wir Platz und Herr Khoshlessan hielt spontan einen kurzen Vortrag über das Judentum. Hinterher stellten unsere drei Klienten und wir ihm Fragen und es fand eine circa einstündige, hochinteressante Gesprächs- und Diskussionsrunde statt. Thematisiert wurden unter anderem die vielen Gemeinsamkeiten der Juden, Christen und Muslime, das Leben in Deutschland als Angehöriger einer Minderheit, das Leben in der multikulturellen Mannheimer Innenstadt und das Widererstarken der Rechtspopulisten in Europa und Nordamerika. 

Der Tenor aller war gleich: Niemand darf aufgrund seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner äußerlichen Erscheinung benachteiligt oder diskriminiert werden. Häme, Hass und Hetze führen früher oder später zu aggressivem Handeln. Eine freie, offene und tolerante Gesellschaft kann etwaige Probleme und Konflikte nur durch Begegnung, Kennenlernen, Annäherung und Diskurs lösen.

Für unsere drei Klienten war dies der erste Besuch einer Synagoge und die erste Begegnung mit einem Menschen jüdischen Glaubens überhaupt. Hochbeeindruckt von Herrn Khoshlessan, der für seine Verdienste 2017 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden ist, und sehr dankbar für die Erfahrung machten wir uns wieder auf den Weg nach Weinheim. Einer der Drei sagte: „Ich glaube, diese Begegnung werde ich nie vergessen!“

Wanted: Ausbildungsplätze

Einige der Bewohner unserer WG in Weinheim suchen Ausbildungsplätze. In unterschiedlichen Bereichen, denn natürlich haben sie ganz unterschiedliche Stärken. Wer aufgeschlossene und motivierte Auszubildende im Handwerk, Sozialen oder Verkauf sucht – gerne bei uns melden!

Wanted: Wohnungen

Wir sind für unsere Bewohner immer auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum! Wer vermietet selbst oder hat hilfreiche Tipps zur Wohnungssuche (von Einzimmer bis Vierzimmerwohnungen) in Weinheim und im ganzen Rhein-Neckar-Kreis?

Wir waren zu Gast im Hebel-Gymnasium in Schwetzingen. Und nicht nur wir: auch Schülerinnen und Schüler aus Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien.
Unser gemeinsames Treffen war der Abschluss einer internationalen Austauschwoche.

Eine kurze Vorstellungsrunde, Pizza und Kuchen, und dann ging es in Gruppendiskussionen über junges Leben #weltweit.
Einige von uns aus dem MoreSocial BJW präsentierten Plakate und standen danach zur Verfügung, um Löcher in den Bauch gefragt zu bekommen – über Fluchtgründe und Fluchterfahrungen, das Leben in Syrien, Gambia und Weinheim.
Aber es ging auch um Zukunftsträume, Berufswünsche und Lieblingsmusik, Gastfreundschaft, Vorurteile und deutschen Schnee.